Historischer
Hafen
Berlin

Projekte
Jugenbildungsschiff Horst-Günther
 

Im November 1993 erwarb der Verein „Land in Sicht Ausbildungsprojekt "
ein altes Schiff, einen Finow-Maß- Kahn. Dieser "Kahn" wurde 1920 gebaut, ist ca.42 Meter lang und wurde bis zum Verkauf an LiSA e.V. als Transportschiff für Kies, Steine etc. benutzt.

Der ehemalige Schiffsbesitzer hatte zwei Söhne: Horst und Günther, deshalb trägt das Schiff bis heute den Namen „Horst-Günther“. Innerhalb von 10 Jahren wurde das Schiff, in enger Zusammenarbeit mit dem Historischen Hafen Berlin, zu einer „schwimmenden Jugendbildungsstätte“ um- und ausgebaut.

„Horst-Günther“ wurde zudem regattatauglich ausgestattet. Seit 1997 nahm LiSA e.V. an der jährlich stattfindenden Segelregatta für historische Schleppkahnsegler auf dem Müggelsee erfolgreich teil. Als „Mädchenschiff“ gewann LiSA e.V. 1998 diese Regatta.

Aufgrund der Hilfe von über 80 Sponsorinnen, Spenderinnen und Unterstützerinnen konnte das Schiff im Mai 2005 feierlich eingeweiht werden und verfügt heute über Zwei-, Drei- und Viermann- Schlafkabinen mit insgesamt 30 Betten, eine Küche, Toiletten, Duschen und einem großen Aufenthaltsraum.

Der Vorstand, das Ausbildungsteam und die Auszubildenden von LiSA e.V. danken den zahlreichen Sponsoren und Einzelspendern/innen.

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LiSA e.V. bietet 15 Ausbildungsplätze im Rahmen der Benachteiligten-
förderung, insbesondere für junge Frauen und junge Mütter im Alter zwischen 16 und 27 Jahren aus sozial benachteiligten und individuell beeinträchtigten Lebenslagen.

Durch negative Lern- und Schulerfahrungen und durch Probleme in ihrer persönlichen Entwicklung bedürfen diese jungen Menschen einer sozial-
pädagogischen Unterstützung. Das Ausbildungsteam, bestehend aus Ausbildungsmeistern, einer Sozialpädagogin und einer Stütz- und Förderlehrerin setzt an den Stärken und Kompetenzen der jungen Menschen an.

Die Auszubildenden werden im Rahmen einer individuellen Förderplanung in
ihrer gesamten Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und erhalten Hilfe zur Selbsthilfe. Der Abschluss der Berufsausbildung vor der Handwerkskammer bzw. Innung mit dem Gesellenbrief als ein Baustein für eine selbständige Lebensführung.

Im Rahmen einer individuellen Förderung in Kleingruppen oder im Einzelunterricht werden schulische Defizite aufgearbeitet und eventuelle Lernblockaden gelöst. Der Unterricht wird handlungsorientiert gestaltet und mit dem Ausbildungsalltag der Werkstatt und den Anforderungen in der Berufsschule verknüpft. Eine intensive individuelle Prüfungsvorbereitung ist
Teil des Förderkonzeptes.

Die jungen Menschen werden bei der Bewältigung von individuellen Problemen, Konflikten und in Krisensituationen im Alltag und Beruf unterstützt. Sie erlernen Lösungsstrategien und entwickeln dabei persönliche und soziale Kompetenzen.

Seit 1993 wurden bisher über 45 junge Frauen und alleinerziehende Mütter in einer 3,5 jährigen Lehrzeit zu Bootsbauerinnen und Tischlerinnen ausgebildet.

LISA1
Finowmaßkahn Horst-Günther


Deck Horst-Günther


Bootsbau-Werkstatt


Das Ausbildungsteam

I. Jugendkulturschiff KURIER
 
Das Motorgüterschiff "Kurier" wurde 1924 auf der Werft Martenshoek in Holland als Groß-Plauer Maßkahn (Länge 66,9 m, Breite 8,2 m) gebaut und 1972 mit einem Deutz-V8-Zweitaktdieselmotor zu einem Motorgüterschiff umgebaut. Bis 1996 war das Schiff in Dienst und wurde im Jahre 2002 als historisches Beispiel für diesen Schiffstyp in den historischen Hafen aufgenommen.

Es ist vorgesehen, die vorhandenen Antriebs-, Steuerungs- und Betriebsanlagen wieder funktionsfähig zu machen und die vorhandenen Kajüten unter denkmalspflegerischen Gesichtspunkten wieder herzurichten.

Der Laderaumbereich des Schiffes soll unter Beachtung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte zu Ausstellungs- und Veranstaltungszwecken umgebaut werden, indem im Bereich der vorhandenen Herft unter einem neu eingebauten Zwischendeck Frischwasser- und Schmutzwassertanks einschließlich dazugehörenden Pumpenanlagen eingebaut werden. Auf der Zwischendeckebene werden WC-Anlagen und Nebenräume eingebaut. Elektroanlagen und eine Zentralheizungsanlage werden installiert. Vom Zwischendeck aus sind überdachte Mehrzweckräume auf der Ladebodenebene erreichbar (Größe vorne ca. 96 qm, achtern ca. 184 qm).

Eine Treppe führt vom Zwischendeck zu einem neu eingebauten offenen Hauptdeck (Größe ca. 104 qm). Über das Hauptdeck kann das Schiff betreten werden, hier sind auch ca. 80 gastronomisch nutzbare Plätze im Freien geplant.

Unter Beachtung denkmalpflegerischer Gesichtspunkte soll das äußere Erscheinungsbild des Schiffes weitgehend unverändert bleiben.

Als historisches Motor(güter)schiff soll der "Kurier" wieder ein Schiffsattest erhalten, um mit dem Schiff geeignete europäische Binnenwasserstraßen befahren zu können. Fest angelegt (stilliegend) wird das Schiff zu Veranstaltungen wie Theater, Kabarett, Tanz, Film, Video, Vorträgen und Ausstellungen u.ä. genutzt .

Seinen Hauptliegeplatz wird das Schiff im Historischen Hafen Berlin in Berlin-Mitte haben. Es kann aber auch über geeignete Wasserstraßen andere Liegeplätze in Berlin oder in anderen europäischen Städten erreichen. In Zusammenarbeit mit der Kulturprojekte GmbH Berlin und Veranstaltern im Jugendkultur- und Bildungssektor sollen entsprechende Einsatz- und Fahrpläne entwickelt werden.

Aktive Patenschaften zur Nutzung des Schiffes sind mit Organisationen der Berliner Jugend- und Kulturszene geplant.

In der Zeit von März 2003 bis März 2004 wurde während einer ABM –Maßnahme mit 14 Teilnehmern ein Großteil der geplanten Arbeiten schon durchgeführt.

Auf der Werft in Spandau


Ein neues Deck entsteht


Die Zwischenebene wird eingebaut


Der Motor wird ausgetauscht


Bald wieder im Wasser
Sponsoren    
Das Projekt wird besonders gefördert von:
- Dämmisol GmbH
- Deutz AG Köln
- Hansa Schiffsfarben
- Stoppel GmbH
- Werner Kohnen GmbH

Wir bedanken uns an dieser Stelle besonders für die bisherige Unterstützung.